Ludwig Goldstein: Heimatgebunden - Aus dem Leben eines alten Königsbergers

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Herausgegeben von Monika Boes

 

Dieses Buch entstand aus einer im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin befindlichen Abschrift des Original-Manuskripts, das vermutlich in Königsberg in den Bombennächten 1944 verbrannte. Es ist ein kulturhistorisch wertvolles Dokument ostpreußischen Lebens.
Die aufstrebende Hauptstadt der ostpreußischen Provinz Königsberg erlebte in Goldsteins beruflichen Wirkungsfeld, zehn Jahre vor dem 1. Weltkrieg, einen Aufbruch in ein reiches kulturelles Leben und war bis 1933 eine weithin ausstrahlende Kulturmetropole.
Ludwig Goldstein, der seine Heimat liebte und dies in vielen Publikationen zum Ausdruck brachte, hat als Journalist und Feuilletonchef der »Hartungschen Zeitung« und als Mitbegründer und späterer Leiter des Goethebundes Königsberg entscheidend zum belebenden kulturellen Klima seiner Heimat beigetragen. Er scheute sich nicht, sich als Theaterkritiker offen gegen die damals herrschende Zensur auszusprechen. Goldstein hatte unzählige anregende Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten, u.a. mit Ernst Wiechert, Agnes Miegel, Hermann Sudermann, Arno Holz, Alfred Brust, Thomas Mann, Carl Hauptmann, Paul Wegener, Heinrich Wolff, Martin Borrmann und andere.
Der Bruch in seinem bis dahin erfolgreichen Leben als national empfindender Deutscher geschah 1933. Goldstein wurde zum »Halbjuden« gestempelt. Enthoben aller seiner Ämter und Tätigkeiten, litt er am meisten an der Abkehr seiner bisherigen Freunde. Als Journalist und Schriftsteller fühlte er sich »geistig-seelisch zum Tode verurteilt«.
In der erzwungenen Isolation, missachtet und erniedrigt, schrieb L.G., wie er Jahrzehnte lang seine vielen Artikel unterzeichnete, 1936 seine Erinnerungen auf: aus nächster Nähe Erlebtes, mit viel Humor, Warmherzigkeit und prägnanter Schilderung der Geschehnisse. Er schuf so ein Zeugnis von hohem Kulturwert.
 

 

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