Mit einer Einführung von Herfried Münkler
Bearbeitet von Hans Peter Jäger und herausgegeben von der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk, dem Norddeutschen Rundfunk, dem Westdeutschen Rundfunk, Deutschlandradio Kultur und dem Zweiten Deutschen Fernsehen. (CD Nr. wo06)
ISBN 978-3-926072-48-1
Klangbeispiele:
Ludwig Erhard zum Wirtschaftswunder, Köln 1949, (CD 1, Track 06)
Rezension:
Hörbuchempfehlung von Hans Sarkowicz / hr2, Kulturfrühstück (18. März 2012)
"Nationalmythen", so schreibt Herfried Münkler in seinem Standardwerk Die Deutschen und ihre Mythen, "beschwören Gestalten der Vergangenheit, um Zukunft zu garantieren. Sie erheben den Anspruch, die Geschichte der Nation nicht nur zu deuten, sondern auch zu strukturieren."
Die Veröffentlichung des Deutschen Rundfunkarchivs illustriert die wichtigsten "Gründungsmythen" von Bundesrepublik und DDR mit mehr als 40 zeitgeschichtlich aussagekräftigen Ausschnitten aus Tondokumenten:
Das Wirtschaftswunder, die Wunder von Bern und Stockholm, also Fußball-Weltmeisterschaft und Olympia-Sieg im Springreiten, der 17. Juni als Tag der deutschen Einheit und der 20. Juli als Gedenktag an den militärischen Widerstand werden in ihrer Bedeutung für das Selbstverständnis der Bundesrepublik hervorgehoben.
Für die DDR ist es der historische Bezug auf die Selbstbefreiung des Konzentrationslagers Buchenwald, auf die Revolution von 1918 mit den Protagonisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, auf den großen deutschen Bauernkrieg mit Thomas Müntzer und schließlich auf das Erbe Preußens, der der prekären Existenz des zweiten deutschen Staates Legitimation und Identität verleihen sollte.
Inhalt CD 1 – Politische Mythen der Bundesrepublik
Das Wirtschaftswunder
Die Wunder von Bern und Stockholm
Der 17. Juni – Tag der deutschen Einheit
Der 20. Juli 1944 – das andere Deutschland
27 Tracks, Gesamtspielzeit 58:10
Inhalt CD 2 – Politische Mythen der DDR
Der Antifaschismus und die Selbstbefreiung von Buchenwald
Die Revolution von 1918, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg