Bis ins Mark erschüttern die fünf Schicksale von inhaftierten DDR-Bürgern, die für eine Gruppe von 72.000 ehemals inhaftierten DDR-Republikflüchtigen oder 250.000 politisch inhaftierten DDR-Bürgern stehen. Außergewöhnlich offen berichten sie von ihrem Kampf mit dem Regime und den erschreckenden Bedingungen der Haft und den Verhörmethoden. So werden in diesem sensiblen Dokumentarfilm, der ganz nah an seinen Zeitzeugen bleibt, offene Wunden und seelische Verletzungen ans Licht gebracht, die allen ein normales, Angst freies Leben unmöglich machen.
Der Film bleibt an seinen Zeitzeugen, fängt ihre Regungen auf, ist stets stringent und gradlinig und vermeidet jede überflüssige Ergänzung oder jegliches belehrendes Material. Diese klare Form der Erzählung, der sorgfältige Umgang mit den Menschen, ist eine der vielen Qualitäten dieses auch in seiner klugen Montage bemerkenswerten Zeitdokuments.
Fünf einzigartige Facetten eines Alltags von Folter, Grausamkeiten und Verletzungen der Menschenwürde, in einem denkwürdigen filmischen Beitrag, der nicht richten, provozieren oder aufklären will, sondern im besten Sinne ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte dokumentiert und dem Zuschauer näher bringt.
Extras: Original Trailer, zusätzliche Szenen
Jahr: 2009
FSK: 0
Land: Deutschland / Luxemburg
Sprache: deutsche Originalfassung
Länge: 85 min.
Sound: Dolbly Digital Stereo
Formate: 16:9
„... Der Kölner Regisseur Stefan Weinert erzählt da weiter, wo der oscarprämierte Spielfilm Das Leben der Anderen abbricht. Er braucht keine aufwendigen Kulissen, nur Mut, seine Protagonisten ausreden zu lassen. Manchmal verstummen sie, und dann hört der Dokumentarist in die Stille hinein. Wie er die wiederkehrenden Motive des Ausgeliefertseins, der Wut und Scham feinfühlig zu einem Drama montiert, das ist die ganz hohe Schule der Geschichtsschreibung.“
DIE ZEIT (05.02.2009)
„...Das ist das wirkliche LEBEN DER ANDEREN. ... Ohne Ablenkung, ohne historisches Archivmaterial und ohne Musik, wird nur mit dem gesprochenem Wort der Zeitzeugen der völlige Horror dargestellt.“
THE IRISH TIMES (14.11.2009)
„... Der Film lebt von der Authentizität der Personen und ihrer – durchaus unterschiedlichen – Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit, von dem „sich wieder Hinein Versetzen in erniedrigende Situationen“. Ihr Leiden wird mit zunehmender Dauer des Films fühlbar, ohne damit ein Opfer-Mythos zu bedienen. Der Film stellt die Methoden der Staatssicherheit auf erhellende Weise bloß. Wenn man sich auf seinen nüchternen Stil einlässt, zieht er einen in den Bann. Ich wünsche dem Film viele Zuschauer."
MARIANNE BIRTHLER,
Bundesbeauftragte für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (2000-2011)
Grußwort zum Film Volksbühne Berlin 08.02.2009
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