Watanabe Koucha - Schwarzer Tee aus Bio-Anbau

Wie bereits bemerkt: auf den ersten Blick wirklich keine Schönheit, dieser Tee - doch was für eine Überraschung in Tasse und Nachhall!
Japanischer Schwarztee kann ja auf Grund seiner Herkunft und der Anbaumenge in Japan nur von höherem Preis sein. Es geht kaum anders, wie auch! Im Verhältnis zur Verarbeitung von Grünem Tee in Japan generell, denke ich, handelt es sich um höchstens 3% des Marktes, vielleicht sogar weniger. Ich hatte bisher (und habe immer noch) eher Sortierungen im Feinkostsegment, dementsprechend deren Preise. Der Koucha aus Yakushima ist ja nun eindeutig von einfacher Gestalt und dann jedoch als solider Bio-Schwarztee eine patente Ergänzung in unserem Teeschrank. Ich trinke ihn wirklich sehr gern morgens und erfreue mich seiner glatten und runden Tasse, den kaum vorhandenen Gerbstoffen. Für die Dokumentation habe ich aufgegossen auf die Ansicht der feuchten Blätter des 1. Ausgusses verzichtet und dann mich gleich auf das zweite Ergebnis konzentriert. Hier sieht man die Sortierung dann doch besser und wir erkennen ein mehr dunkel-olivgrünes als braunes Pflückgut. Herr Watanabe gebraucht in der Produktion ausschließlich Blätter von Büschen der Kanaya Midori Sorte, genauer genommen die Blätter der zweiten Ernte und besteht auf eine Lagerzeit von fast zwei Jahren ehe der Tee in den Vertrieb überführt wird. Wenn dieser Tee nicht diese weich-cremige Tasse hätte, könnte man ihn nach Geruch auch für einen Ceylon oder Indonesischen Schwarztee halten. Das Mundgefühl und sein Geschmack wischen diesen ersten Eindruck sogleich bei Seite.
Dass dieser erst jetzt beworben Ihnen unterbreitet wird, liegt an einer Unaufmerksamkeit meinerseits als ich den Tee vor Jahren das erste Mal zur Probe hatte: ich testete den Tee ungeachtet einer Zubereitungsempfehlung des Großhandels und war mit meinen Versuchen eine passable Tasse zu gewinnen nach etlichen Tassen ein wenig genervt und enttäuscht. Und daß mich ein Mangel an schwarzem Tee in meinem privaten Teeschrank - so etwas soll es auch bei Teehändlern geben, kaum zu glauben aber wahr! - zu einer noch ungeöffneten Teepackung greifen ließ, hat nun zu diesen Zeilen geführt. Von allein würde man zwar nicht unbedingt auf eine 20 Sekunden Ziehzeit bei einer nahezu unauffälligen Dosierung kommen, nichts destotrotz: ein wenig beschämt stehe ich vor Ihnen. Ich gebrauche 3 geh. TL (der Tee wiegt auf dem Löffel nicht sonderlich viel) auf 450-500ml Wasser und lasse den Tee bei 90°C zwischen 20-30 Sekunden ziehen, für den 2. Aufguss genügen 10 Sekunden.

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