Letztjährig war ich nicht nur auf der Suche nach Darjeeling Tee, für viele die Krone des Indischen Tees. Ich war natürlich wie immmer generell am Stöbern, Sichten und Kosten. Nach den Flugteepartien Darjeelings im Frühling von 2022 wollte sich einfach kein "vernünftiges" Teechen finden, daß meinen Ansprüchen eines guten First Flushs in Folge auszeichnet und das auf Grund einer starken Hitzewelle. Erst spät habe ich mich dann zu einem Darjeeling entschieden.
Daß ich meine Einleitung für einen Assam hier mit Darjeeling beginne, hat eine Gemeinsamkeit: die klimatischen Widrigkeiten sorgten für deutliche Beeinträchtigungen der Erntequalitäten. Nur, wo es bei Darjeeling Hitze und Dürre war, in Assam schädigten sehr starke Regenfälle den Anbau nachhaltig. Und so es mir berichtet wurde, nicht nur Plantagen und Gärten, selbst Teefabriken mit fertig abgepackter Ware standen regelrecht unter Wasser. Eine Nachfolgepartie für den Assam Dikom wollte mir einfach nicht schmecken, weder pur noch wie üblicherweise im Handel "angepasst geblendet". Jedoch fand sich eine erstaunliche wie auch überraschende Alternative: eine gut sortierte, orthodox verarbeitete Charge des Harmutty Tea Garden. Dicht und fast schon malzig werdend, was mittlerweile fast selten geworden ist, ein kraftvoller Tee, der auch ein längeres Ziehen gestattet. Die Bitternis ist wirklich hintergründig, die Dichte, von der ich schon schrieb überwiegt und die herben Töne schwinden im Nachhall. Ein klassischer Assam ohne viel Schnörkel, gut gemacht und erstaunlich hierbei der Preis.
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