Es ist nicht der Schwarztee aus Yunnan, welcher in China der höchst angesehene ist, es ist der Keemun Tea aus Anhui. Benannt nach der Provinzhauptstadt Qimen, hier in einer sehr schön gerollt-feindratigen Gestalt: als ich diese Sortierung sah UND das Muster kostete, da gab es kein Zögern. Leider ist es hier zum ersten mal für mich wirklich zu einer deutlichen Verzögerung in Belieferung des Handels gekommen. Drei Monate später als erwartet ist die Freude über diesen Tee dennoch unvermindert groß. Nebenbei, es hat mich in Vergangenheit stets ein wenig irritiert, wie es zu einer Veränderung im Angebot von Keemun im Vergleich zu Yunnan kam. Früher, und früher sind für mich so ca. drei Dekaden Teerausch, da waren die Yunnan Standards die eher rauchigen, dunkel schokoladigen Tee mit dem typischen Trockenfruchtcharakter und der Keemun im Grunde umgekehrt, süßlich elegant, ätherisch und mit längerer Ziehzeit zusehends zwischen Rübensirup und Melasse greifend. Dann wurden die Yunnan Tees im weniger rauchig und seltsamerweise kam ein rauchiges Keemunmuster nach dem anderen. Hier sind wir - zum Glück - wieder bei "meinem" Erfahrungsbeginn: dieser Tee ist stark dunkelsüßlich blumig und toastig, fast aufdringlich im Duft. Keemun zählt ja bekanntlich zu den bekömmlichsten Schwarzen Tees überhaupt. Die empfohlene Ziehzeit liegt bei mir pauschal zwischen 4 und 5min, mehr schadet dem Gaumen eigentlich nie. Probieren Sie aber auch hier mal eine leicht niedrigere Temperatur, es passt meine ich.
Detailansicht



