Als ich die ersten Stücke auspackte, sofort hatte es mich gepackt - was für eine gelungene Keramik für uns, denen der Tee eine Herzensangelegenheit ist. Und dabei von einer Schlichtheit, die den Fokus ganz auf Form und Funktion legt. Der Tschechische Keramiker Novak produziert hier in einem Anagamaofen mit Holzbefeuerung mehrheitlich glasurlose nur von Ascheanflug gezeichnete Tee-Utensilien, die mich begeistern und so ich hoffe, auch Sie. Jedes Deckelgießer-Kännchen ist durch die Flamme gezeichnet, natürlich ein Unikat, hat für den Gebrauch bei der Kyusu oben ein Segmentsieb vor der Tülle. Sehr praktisch - schon mit größtem Vergnügen ausprobiert. Das Volumen der Kanne ist auch etwas größer als die Vorbilder aus Japan. Sie liegen mit durchschnittlich 200-240ml bei einer im Alltag noch besser verwendbaren Größe. Freunde Japanischer Teekannen werden sich vielleicht fragen, ob die Segmentsiebung nicht doch etwas groß ist? Ich kann bereits hier dieser Frage die Sorge, den Vorbehalt nehmen - es funktioniert, es funktioniert ausgezeichnet. Und es gibt kaum eine Siebung, welche nicht doch bei Japanischen Tees Kleinstblattbestandteile mit in den Aufguss lässt und das wissen alle, die Japanischen Tee trinken. Nichtsdestotrotz sollte ich bemerken - und das gilt jetzt aber für sämtliche Teekannen mit Keramiksiebung aus Japan -, stark gedämpfte Grüntees und gerade der Typus Fukamushi Cha sollte nicht zu hoch dosiert sein, da deren Aufquelllen ein Ausgießen stark verlangsamt. Die Siebung nun ist bei dieser Tschechischen Variante etwas größer, was somit heißt: sie gießt weiterhin schnell genug, höchst wahrscheinlich noch schneller als die Vorführmodelle mit Seitengriff aus Japan, deren Sieblochgöße mitunter sehr klein ist. Somit kommen auch mehr Inhaltstoffe mit in den Aufguss, was ich angesichts der Problematik dieser Teeverarbeitung im Grunde mit diesem Modell für einen bedenkenswerten Vorteil halte. Nun, ich merke, ich bekomme mich des Lobes für dieses gute Ding kaum mehr ein. Es ist doch wirklich schön, selbst wenn die Teekultur erst zun uns kommen musste mit all dem schönsten Zubehör, dass wir auch hier in den Werkstätten näherer Umgebung gelungene Teekeramik finden, oder etwa nicht?
