Yunomi No.1, Teeschale, Noburo Hirabayashi

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↑ ca.6,5 x ○ 8,5cm / Werkstück C

Bizen_Yunomi-1,_Hirabayashi,_9-16_039NOBORU GAMA (Noboru Ofen) Noboru Hirabayashi's Tonwerke

 


"In Azumino in der Präfektur Nagano,
auf den östlichen Hängen der japanischen Nord-Alpen,
wo die Sonne prächtig aufgeht,
habe ich einen Tunnelofen errichtet.

Als Brennstoff nutze ich Holz der japanischen Rotkiefer
und bewache das Feuer acht Tage und acht Nächte lang.
So stelle ich meine Tonwerke her.

Auf das Werk streue ich natürliche Kiefernasche,
und schaffe so Landschaften als charakteristische Besonderheit.

Je mehr sie das Gefäß verwenden,
desto mehr erschließt sich Ihnen sein Charakter,
und Sie erleben, wie es sich verändert.
Wenn Sie es lange und mit Liebe nutzen,
wird es mir eine ganz besondere Freude sein."
Noburo Hirabayashi´s Worte.

Hirabayashi Anagama, Ofenansicht Mit jedem Stück, mit jedem neuem Tonwerk, wie er es nennt, welches sich aus der Transportfolie schälte, breitete sich zunehmend eine innere Stille aus, eine Stille, als würden durch Frequenzfilter langsam aber stetig Tonhöhe und Lautstärke des ganz normalen Alltagswirrwarr abgedreht. Acht Tage und Nächte hinterlassen Feuerspuren, hinterlassen eine Aura, die jeder Teemensch sofort wahrnehmen wird, das ist Teekeramik pur. Nebenbei bemerkt sei, Nagano, die Geburtsstätte jener Kermaik, ist nicht Bizen, die Brenntechnik jedoch wohl. Ich zeige Ihnen seinen Anagama-Ofen innerhalb einer jeden Werkbeschreibung, tunnelartig nimmt er zentral einen überdachten Bereich ein, wo um ihn herum aufgeschichtet sich Brennholz stapelt - 8 Tage zu feuern, die Flammen fordern viel Nahrung. Gleich am Tag des Eingangs bei mir traf ein Kundiger auf die neue Ware - und da wird nicht lange gezögert. Tags darauf traf es sich, daß wir in der Teeschule, daß ich Tee mit einer der Schalen machen wollte und konnte - glauben Sie mir, ich gebe sie wirklich nur ungern her. Ich werde seien Sie versichert deshalb in der Preisgestaltung nicht ungehörig werden, im Grunde freue ich mich auch, wenn ein Liebhaber einen großen Wunsch mit dem Kauf einer Teekeramik erfüllt sieht. Die Werke Noburo Hirabayashi´s zeigen ähnliche im Detail jedoch unterschiedlichste Gestaltung der Oberfläche, dafür Position im Ofen, Nähe zum Feuer bzw. Rauch und Asche verantwortlich ist. Bizen-Stil heißt stets glasurloser Brand, der Ascheanflug zaubert ein Farbenspektrum auf den Scherben, das für Wissende unverkennbar ist. Das für mich Spektakuläre ist, all das wir sehen, steckt im Ton, im Werk verborgen. Feuerzungen, Asche, leichte Temperaturschwankungen in der Atmosphäre des Ofens gebären jene Vielfalt und jedes Stück zeigt einen einzigartigen Charakter. Die Textur der Oberfläche ist feinrauh, mal auch etwas gröber und meine Hände schmiegen sich gern um diesen Körper. Der Geschmack des Tees - ich sage dies immer wieder ist unverfälscht, ist ehrlich. So eine Begegnung ist mir lieber, nichts Vorgemachtes, keine Ablenkung, ungeschminkt, fundamental.
Bitte beachten Sie, daß die hier abgebildete Teeschale eine Variante ist, jedes Stück, die kleineren Teeschalen wie auch die größeren Chawans, ist ein Unikat. Deswegen bin ich auch gern bereit, Ihnen aus dem Bestand Fotos einzelner Stücke zum Vergleich zuzusenden.
Irgendwie braucht es noch einige Worte zu Klärung von Begrifflichkeiten, mit denen ich um mich werfe, die im Kontext Japanischer Keramikkunst oft fallen. BIZEN - YAKISHIME , Noburo Hirabayashi, geboren 1963, lebt und arbeitet in Nagano, Zentral-Japan, ist nach fertiger Ausbildung seit der Jahrtausendwende mit etlichen Ausstellungen zum vorbildlichen Streiter seiner Kunst und zum Nachfolger in der Geschichte Japanischer Bizen-Keramik, diese hat ihre Ursprünge im 12.Jhd. Bizen meint unglasierte Steinzeugkeramik üblicherweise befeuert mit Rotkiefer. Lange Brenndauern und Ascheanflug, welcher auf der Oberfläche auch verglast zaubert Landschaften, welche wie aus dem Meer geborgende Fundstücke erscheinen. Bizen ist dann natürlich eine Region, ein Ort, spezifischer Ton. Yakishime vereint Brennstil, Formung, Ton und hier finden sich neben Bizen, Iga, Shigaraki, Tokoname, Echizen und Tamba - die 6 alten Keramiköfen Japans. Bestimmte Ofentypen werden hierbei verwendet: Anagama, Ein-Kammer-Tunnelöfen und Nobirigama, Mehrkammer-Öfen. Hier werden durchschnittliche Temperaturen von °C 1350 verwendet, mitunter erreicht man auch °C 1500.  Yakishime sucht den Ton möglichst von allen Unreinheiten zu befreien, doch werden manchmal mit Absicht kleine Steine darin belassen, welche im Feuerinferno des Ofens die Keramik spektakulär gestaltet - betrachten Sie hier beispielsweise die kleine Ido-Chawan von Alexandre Leroux. Exemplarisch für die Gestaltung ist eine lange Brenndauer und lang meint auch ein Brand von bis zu 60 Tagen! Die Brenndauer der Werke von Noburo Hirabayashi beträgt 8 Tage und Nächte, sein Ofen ist ein Anagama Tunnelofen. Charakteristisch für die Bizen-Technik ist das Fehlen einer Glasur, die Keramiken werden mit einer Oxidationsflamme hartgebrannt. Während des Brennvorgangs erfolgt eine yôhen genannte Farbveränderung, die den typischen, besonders starken rötlichen Ton hervorbringt. Jedes entstehende Muster ist dabei völlig einzigartig. Heute werden auf diese Weise oft Teegeschirr, Sake-Gefäße und Teller hergestellt. Man sagt, dass „je öfter ein Gefäß verwendet wird, sich einem dessen Wesen umso besser erschließt“. Obwohl die Stücke ohne bunte Pracht gestaltet sind, offenbart sich dem Betrachter eine innere Schönheit von urtümlicher Quelle und das stets immer wieder neu. Der spezielle Reiz der Bizen-Keramik liegt in ihrer kastanienbraunen Oberfläche, die beim Brennen entsteht. Bizen-Ton wird „hiyose“ genannt und teilweise aus über fünf Meter Tiefe aus dem Boden der Reisfelder gewonnen. Anschließend mischt man ihn mit Berg- und Schwarzerde, diese drei Erdsorten bilden mit ihrem Eisenanteil das Ausgangsmaterial für die Bizen-Töpferei. Deutliche Unterschiede in ihren Zusammensetzungen, ihren Ruhezeiten sowie der Herkunftsorten erfordern Geschicklichkeit und Erfahrung in der Verarbeitung. Von Kaneshige Tôyô, einem der Großmeister der Bizen-Keramik, wurde beispielsweise gesagt, dass er zehn Jahre lang gelagerten Ton verwendete.

 


Werkstücke B und A

Bizen_Yunomi-1,_Hirabayashi,_9-16_040Bizen_Yunomi-1,_Hirabayashi,_9-16_055

Werkstücke D und E

Bizen_Yunomi-1,_Hirabayashi,_9-16_030Bizen_Yunomi-1,_Hirabayashi,_9-16_013Hirabayashi Anagama, Ofenansicht

 

 

 

 

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