Chuzpe - Vor 100 Tausend Jahren war alles ganz anders LP+CD Ltd 444 Stück

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30 Jahre sind schon eine Zeit. Wenn auch im Vergleich zu den 100.000 Jahren, die das neue Album der Wiener Band Chuzpe im Titel führt, eine überschaubare. In Verbindung mit dem Gedanken, dass alles ganz anders war - vor 100.000 wohl ebenso wie vor 30 Jahren - greift gleich mit dem Opener und Titelsong eine sinnliche und intellektuelle Gelassenheit um sich, die Chuzpe und „das Chuzpische“ von jeher ausmachten. Wir hören einen wachen, reflektierten, gerne spielerischen Geist, der in den poppigen Melodien, den „elektronischen“ Rhythmen und Klängen dieser 10 neuen Lieder ebenso umgeht und pulsiert wie in den hochdeutschen Texten. Dabei findet das stets veränderungsfreudige Chuzpische der in den späten 70ern gegründeten Band seinen erwachsenen und zeitgemäßen heutigen Ausdruck - die Herren Kolm, Wildner und Wolf sind schließlich keine Post-Punk-Jünglinge mehr.

Sowieso, Chuzpe wissen schon, dass sie Chuzpe sind. Die aktuelle Trio-Konstellation kann mit dem 1982 erschienenen Album „1000 Takte Tanz“ (2012 auf Vinyl neu aufgelegt) einen der wenigen wirklichen Klassiker der Neuen Österreichischen Welle für sich verbuchen. Eine jener seltenen heimischen Platten, die aus ihrer Zeit heraus die Zeit überdauert hat. Keine schlechte Referenz, die unter den Tisch zu kehren bei aller Lust am Understatement kein Anlaß besteht, wie das Artwork des neuen Albums deutlich signalisiert.

Trotzdem: Kolm - von dem die Musik stammt - und Sänger/Texter Robert Wolf ging es darum ein Album zu schaffen, das jetzt, im Jahr 2014 und darüberhinaus spannend und gültig ist. Ein Album, das - abermals! - hält. Ein Chuzpe-Album, das für sie selbst und die Hörer_innen funktioniert. Gerade dann, wenn bei diesen der Bandname keine Assoziationen auslöst, weder zu „Beislanarchie“ und „(Wiener) Blutrausch“, noch zu „Love Will Tear Us Apart“ und Charts-Erfolgen.

Kolm schuf bei seinem stetigen musikalischen Herumspielen auf diversem Gerät Sequenzen, „Schnipsel“, die ihn, so um 2009/10 herum, vage zuerst an Robert und Chuzpe, mögliche Chuzpe, denken ließen. Robert Wolf wiederum begann zu diesen Fragmenten zu assozieren, Stimmungen und Motive zu verbalisieren, schließlich Texte, Textschlangen - weit mehr als jetzt gesungen wird - niederzuschreiben, die von Kolm im Sinn der sich entwickelnden Lieder musikalisch editiert wurden. Ein klares Anzeichen, dass es sich um mehr als nur das intensivere Wiederaufnehmen ohnehin nie gekappter musikalischer und persönlicher Wahlverwandtschaften handelte, war schließlich das positive Feedback von Stephan Wildner, der zweiten Chuzpe-Stimme, der zu diesem neuen Material singen wollte und konnte.

Die 10 Lieder, die schließlich „Vor 100.000 Jahren ...“ ausmachen, wurden unter der musikalischen Supervision Kolms in ihre endgültige Form gebracht, neben den Stimmen einige Gitarren ins dichter und gleichzeitig vielfältiger werdende Klangbild gefügt. Wolfs Texten gelingt es, ohne dass er ein entsprechendes Konzept verfolgt hätte, Zusammenhänge und Assoziationsebenen zwischen den einzelnen Liedern aufzumachen. Etwas, das neben dem klaren, charakteristischen Sound „Vor 100.000 Jahren ...“ als ganzes Album in der Wahrnehmung verankert, als weit mehr als nur eine Sammlung einzelner Lieder/Tracks.

Das Heute („Zwischen allen Stühlen“, „Superschalter“) wird ebenso - Chuzpe-Style! - vermessen und abgeklopft wie das Früher („Was vom Punkrock übrig blieb“), dabei verwehren sie sich ebenso elegant und pointiert der Diktatur der Dummheit und Sachzwänge („Wenn´s einfach nicht geht dann geht´s einfach nicht“) wie der Diktatur des Augenblicks, der sich zum einzig Gültigen aufschwingen will, pendeln zwischen den kleinen und den großen Fragen. Wobei letzteren selten so einmalig begegnet wird wie in „Das letzte Lied (wird das erste sein)“. Die zwingend catchy Antithese zur vielbeschworenen Wiener Morbidität - mit der es dennoch am offenen Grab lachenden Auges korrespondiert.

Parallel zur Veröffentlichung des neuen Albums wird es Chuzpe wieder als Live-Act geben, dabei denken sie - chuzpisch! - natürlich nicht daran, dem Post-Punk-Bartel zu zeigen, wo er sich den Golden-Oldie-Most abholt, sondern spielen als Trio hauptsächlich das Material von „Vor 100.000 Jahren war alles ganz anders“.

Und ausschließlich in diesem Sinne spielen Chuzpe 2014 „Das letzte Lied ... “!

  • 1. Vor 100 Tausend Jahren war alles ganz anders
  • 2. Zwischen allen Stühlen
  • 3. Das letzte Lied (wird das erste sein)
  • 4. Superschalter
  • 5. Wenns einfach nicht geht dann geht’s einfach nicht
  • 6. Immer mehr immer weniger
  • 7. Was vom Punkrock übrig blieb
  • 8. Das ganze Egal Komitee
  • 9. Finger am Abzug
  • 10. Genau so aber anders
 

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