Das Umweltsiegel von Biobiene

Reiblöten von Aluminium - wie geht das?

 

Das älteste Verfahren zum flussmittelfreien Löten von Aluminiumwerkstoffen ist das Reiblöten. Als Lote kommen hierbei in der Regel SnZn oder ZnAl-Legierungen zum Einsatz, deren Schmelzbereiche, je nach Zusammensetzung der Legierung, zwischen 200-450°C liegen. Das Reiblöten wird in der Regel zur Reparatur von beschädigten Bauteilen (Risse, Brüche und Bearbeitungs- oder Giessfehler) verwendet. Sollen neue Bauteile gefügt werden, sollte man diese durch Weich- oder Hartlöten mit geeigneten Flussmitteln herstellen

 

Wie funktioniert das Reiblöten von Aluminium und was ist dabei zu beachten?

Die Bauteile müssen vor dem Löten durch Entfetten von Verschmutzungen und organischen Rückständen (Öle,Fette) befreit werden. Zudem sollte die Oxidschicht des Aluminiums mechanisch durch Bürsten mit einer Edelstahlbürste oder mit einem mittelgroben Schmirgeltuch entfernt werden.

Risse sollten an den Enden ausgebohrt und der Riss durch Ausschleifen zu einer Lötfuge (V-Naht bei einem Oberflächenriss - X-Naht bei einem durchgehendem Riss) geöffnet werden, in die das Reiblot eingebracht werden kann. Abgebrochene Bauteile müssen auf die gleiche Weise vorbereitet werden.

Nach der Reinigung der Bauteile werden diese gleichmäßig mit der Flamme - vorzugsweise mit einem Propan- oder Butan/Luft-Brenner - auf die Arbeitstemperatur des Lotes erwärmt. Dabei wird das Lot solange auf dem Bauteil gerieben, bis sich - ähnlich wie beim Verzinnen - eine dünne Schicht aus geschmolzenem Lot auf dessen Oberfläche bildet. Da sich die Oxidschicht des Aluminiums auch nach der vorherigen Beseitigung sehr schnell neu bildet, ist es wichtig, dass das Lot nach dem ersten Aufschmelzen auf dem Werkstück weiter kräftig, durch die Lotschicht hindurch, gerieben und dem Bauteil bei Bedarf weitere Wärme zugeführt wird.

Das Reiben bewirkt, dass die neugebildete Oxidschicht wieder aufgerissen wird und das Lot den Grundwerkstoff benetzen kann. Dieses Aufreißen der Oxidhaut kann entweder mit dem Lotstab selbst durch Bürsten mit einer Edelstahlbürste oder das Kratzen mit einem spitzen Gegenstand (Schraubendreher) erfolgen. Die aufgebrachte Lotschicht schützt hierbei die darunter liegende Oberfläche vor weiterer Oxidation.

Dieser Arbeitsschritt ist von großer Wichtigkeit, da er die Qualität der Lötverbindung deutlich beeinflusst. Die Festigkeit der Verbindung ist um so größer, je sorgfältiger das Reiben während der Lotbeschichtung durchgeführt und je gleichmäßiger das Bauteil dabei erwärmt wird.

Nun kann bei Bedarf weiteres Lot aufgebracht werden um ein gewisses Übermaß zu erzeugen, damit die Fügestelle nach der Nachbearbeitung (Feilen, Schleifen) fehler- und porenfrei ausgebildet wird.

Sollen Bauteile durch Reiblöten miteinander verbunden werden (gebrochenes Bauteil), müssen beide Fügepartner durch die beschriebene Vorgehensweise mit einer Lotbeschichtung versehen werden. Ist dies erfolgt, werden diese zueinander fixiert, erneut erwärmt und gegebenenfalls durch weitere Lotzugabe miteinander verbunden.