Literatur im besten Sinne verführt zum Denken. Ein Denken, das an Grenzen führen kann, die uns im Alltag nicht bewußt sind. Ein Denken, das in die Zwischenräume geht, das die Schranken unserer Wahrnehmung unterwandert.
Antje Ràvic Strubel
Andreas Erb (Hg.)
Antje Rávic Strubel
Schlupfloch: Literatur
2016
ISBN 978-3-8498-1153-2
193 Seiten
kartoniert
Leseprobe: 9783849811532.pdf
Der von Andreas Erb herausgegebenen Band ist eine Fundgrube für verschiedene Lesarten und Subtexte in den Werken von Antje Rávic Strubel und versammelt literatur- und kulturwissenschaftliche Analysen ihrer Bücher, angefangen beim Erstling „Offene Blende“ [...] Er liefert politische und sozialkritische Lesarten und beleuchtet die Konstruktionen von Transgeschlechtlichkeit und „weiblicher Männlichkeit“ in Werken der Autorin. Hinzu kommen Selbstauskünfte Strubels und ein Interview. Eine gute Basis für die (Re-)lektüre früherer Werke der Autorin.
Ulrike Schuff in „literaturkritik.de“ (Nr. 5, Mai 2016)
Die Forschungsbeiträge haben umfangreiche und exzellent recherchierte Bibliographien. Aufmerksame Leser, die sich durch die Fußnoten arbeiten, bekommen durch wechselseitige Querverweise auch einen Überblick über den Forschungsdiskurs zu Strubels Werk; [...] Ein Highlight der Anthologie ist sicher Strubels Poetik-Vorlesung „Zweifeln und Sätze bilden“. Der Essay kann als Referenzpunkt für die Lesarten-Vielfalt der Forschungsbeiträge dienen: Strubel beschreibt eindrücklich ihre Schreib-Idee: Literatur betrachtet sie als „Schlupfloch” und Sprache inszeniert sie literarisch als Fluchtpunkt, indem sie räumliche und körperliche Entgrenzungen sprachlich verdichtet. [...] [Der] Band [ist] nicht nur eine mehr als empfehlenswerte Basis für die Lektüre des (Früh-)werkes der Autorin, sondern auch für ihren 2016 erschienenen Episodenroman „In den Wäldern des menschlichen Herzens“.
Anja Seiler-Woracek in „German Studies Review“ (Bd. 40, Nr. 3, Okt. 2017)
Der Sammelband [...] enthält sechs wissenschaftliche Artikel, zwei Essays von S., zwei Gespräche mit der Schriftstellerin, darüber hinaus eine solide Einführung zu ihrem Schaffen von Andreas Erb sowie eine Bibliographie ihrer Werke und eine Aufzählung ihrer Auszeichnungen. [...] Aufschlussreich sind die beiden Gespräche mit der Schriftstellerin. Das erste leitet ein einführender Essay von A. Beughold ein und problematisiert den Text Ausgestorben lebendig über ein (DDR-)Wende-Museum in Los Angeles [...] Das zweite Gespräch [...] stellt einen guten Einblick in die Schreibtechnik und Poetologie der Autorin dar. Der Band ist informationsreich und gibt eine Vorstellung über S.s Werk [...]
Joanna Jabłkowska in „Germanistik“ (2017; Band 58; Heft 1-2)