Wildbienen

Neben der so genannten Honigbiene, wie unsere Imkerei sie hält, gibt es in Deutschland rund 570, teilweise recht ähnlich aussehende Wildbienenarten, zu denen auch die Hummeln sowie einige wespenähnlich aussehende Bienen zählen. Wildbienenarten gibt es in Größen zwischen 2 mm und 3 cm. Einige sehen der Honigbiene sogar täuschend ähnlich. Im Gegensatz zur Honigbiene bildet die Wildbiene keine Staaten und sammelt keinen Honig. Sie leben solitär, also als Einsiedlerbiene, mit Ausnahme kollektiv lebenden Hummeln und Furchenbienen, welche, wie auch die Honigbiene, Brutpflege betreiben. Manche solitär lebenden Wildbienen sammeln sich jedoch zu hunderten oder tausenden am selben Ort (sog. Aggregationen), wenn diese zum Nisten günstig sind. Diese erscheinen dem Betrachter oft als Schwarm oder Volk, entsprechen aber nicht dem der Honigbiene.

Hummel im Blühstreifen am Ackerrand

Im Gegensatz zur Honigbiene sterben die Wildbienen mit Ausnahme dieser Furchenbienen und der Hummelkönigin zum Winter hin. Viele Wildbienen leben nur wenige Wochen mit dem Hauptziel für Nachwuchs zu sorgen. Da die meist solitär lebenden Wildbienen im Gegensatz zu Honigbienen sich selbst um die Fortpflanzung kümmern müssen, stechen sie in der Regel Menschen und andere Säugetiere nicht, da sie tot ihrem Hauptziel der Nachkommenzeugung nicht mehr nachkommen können. Ausnahme bilden hier nur einzelne Hummelarten, wie die Baumhummel, wenn sie den Eindruck haben ihr Nest verteidigen zu müssen.

Wie auch die Honigbiene ist die Wildbiene zur Bestäubung vieler Pflanzenarten (Wildpflanzen sowie Kulturpflanzen) unersetzbar. Einige Arten können beispielsweise schon im März, lange vor den Honigbienen ihre Befruchtungsleistung anbieten, bzw. fliegen auch noch an kalten und feuchten Frühlingstagen und haben somit schon einige Obstbauern in schlechten Jahren gerettet. Auch fliegen Wildbienen und Hummeln mehr Blüten an als die Honigbiene, welche immer wieder zwischendurch den Honig nach Hause bringen muss. Viele der Wildbienenarten sind jedoch auf eine einzige Pflanzenart angewiesen. Verschwindet diese Pflanze, verschwindet auch die Biene. Verschwindet die Biene (z.B. durch Vergiftung durch Pestizide oder Mangel an Nistplätzen) verschwindet jedoch auch die mit der Biene in Symbiose lebende Pflanze.

Wildbiene und Honigbiene an Zwiebelblüte im Gemüsegarten

Mittlerweile sind somit fast die Hälfte der in Deutschland lebenden Arten in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Zur Rettung der Diversität der Wildbienenarten ist somit die Erhaltung und Schaffung von verschiedensten Biotopen als Lebensraum für ihre Wirtspflanzen, aber auch ihrer Nistplätze dringend nötig. Das Aufräumen der Landschaft ist für sie tödlich. Todholz, Trockenhalme, Reisig- und Steinhaufen, offene Bodenstellen, alten Schneckenhäusern sowie Löcher und Nischen aller Art können vielen der Wildbienen als Nistplatz spenden. Die verschiedenen Arten haben dabei verschiedene Ansprüche. Als Ersatz kann ein selbstgebautes oder gekauftes Bienenhotel für einige der Arten als Nistplatz dienen. Aber auch ein nicht verfülltes Bohrloch in der Wand kann ausreichen. Das Anlegen von Wildkräutergärten oder auch nur das späte Mähen von Kräuterwiesen (nach der Blüte) dient ihrer Ernährung.

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Für weitere Infos über Wildbienen haben wir ein paar Links gesammelt.

Gute Informationen über die Gefährlichkeit von Wildbienen finden Sie unter http://www.wildbienen.de/wbienen.htm (Kapitel "gefährlich?")

altes Bohrloch an Hauswand als Brutplatz

Nistplatz in Spalt am Fensterrahmen

Erdstelle im Rasen als Nistplatz

Wildbienen