August Macke (1887-1914)


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Nächste Woche reise ich vielleicht
ganz frech nach Paris«

 

 

TITEL  Straße in Paris (Verso: Porträt Wilhelm Schmidtbonn)

TECHNIK  Aquarellierte Tuschezeichnung (Verso: Bleistift und Tusche)

SIGNATUR  -

ENTSTEHUNGSJAHR  1907

GRÖSSE (H x B)  10 x 6,2 cm

RAHMEN  Holzrahmen mit säurefreiem Passepartout und UV-Schutzverglasung

ZUSTAND  In guter Erhaltung; verso Reste alter Montierung

PROVENIENZ  Nachlass Wilhelm Schmidtbonn; Privatbesitz NRW

PRÄSENTATION  Das Werk kann in der Galerie in Bad Iburg besichtigt werden

 

KUNSTWERK

"Straße in Paris", aquarellierte Tuschezeichnung, 1907, 10 x 6,2 cm, verso "Porträt Wilhelm Schmidtbonn", WVZ Heiderich Nr. 119-a (m. Abb.).

Den Aufenthalt in Paris 1907 zum Besuch der Retrospektive des 1906 verstorbenen Malers Eugène Carrière nutzt August Macke zu vielen Studien, die er hauptsächtlich in seinen Skizzenbüchern festhält. Das hier vorliegende kleine Blatt zeigt einen Pariser Boulevard aus der Vogelschau. Eine leichte Aquarellierung bringt zusätzlich Dynamik in die detailreiche Darstellung. August Macke, der den Impressionisten zunächst ablehnend gegenübersteht, kann während seines einmonatigen Aufenthaltes in Paris Sichtweisen hinzugewinnen, die seinem späteren Werk von großem Nutzen sein werden. 

Die Bildnisstudie "Wilhelm Schmidtbonn" dürfte etwas später entstanden sein. Sie zeugt von einer Präzisierung der Physiognomie des Dargestellten, wie sie in so kleinem Format kaum erwartet wird. Wilhelm Schmidtbonn ist zwischen 1906 und 1908 in Düsseldorf am Theater tätig, wo er erfolgreich neue Theaterproduktionen verwirklichen konnte. August Macke, der um diese Zeit einige Entwürfe für das Theater macht, sieht in ihm eine Art Vaterfigur. Auf Einladung von Schmidtbonn fährt das Ehepaar Macke 1909 an den Tegernsee; ein Aufenthalt, der auf das weitere künstlerische Schaffen von August Macke bedeutenden Einfluss ausüben sollte.

  

KÜNSTLER

August Robert Ludwig Macke (* 3. Januar 1887 in Meschede, Hochsauerland; † 26. September 1914 bei Perthes-lès-Hurlus, Champagne) war einer der bekanntesten deutschen Maler des Expressionismus. Er beteiligte sich an den beiden Ausstellungen des Blauen Reiters.

In rund zehn Jahren schuf Macke ein Werk, das sich unter dem Einfluss der vielfältigen Kunstströmungen der Zeit zunächst stilistisch rasch wandelte. Der persönliche Stil, zu dem er schließlich fand und der heute als typisch für Macke empfunden wird, ist geprägt durch die Beschäftigung mit der Wirkung des Lichts und durch die Verwendung reiner, leuchtender, harmonierender Farben. Die Gemälde wirken heiter und leicht, alles Tragische ist ihnen fremd. „Seine Bilder befriedigen die Sehnsucht nach positiven Bildern einer intakten Welt, dem Gleichklang des Menschen mit den Dingen, die ihn umgeben.“

Er studiert 1904-1906 an der Düsseldorfer Akademie und Kunstgewerbeschule. Er gehört in dieser Zeit dem Kreis um die Schauspielerin Luise Dumont an und enwirft auch Bühnenbilder für das Schauspielhaus in Düsseldorf. 1907/08 reist August Macke zweimal nach Paris, zudem besucht er in Berlin die Malschule von Lovis Corinth. 1909 reist er in die Schweiz, begegnet hier dem Maler Louis Moilliet, reist anschließend wiederum nach Paris, wo er Carl Hofer kennenlernt. 1909/10 hält sich August Macke in München und am Tegernsee auf. Er freundet sich mit Franz Marc an, dessen Werke er bewundert. Ebenso hat er Kontakt zur "Neuen Künstlervereinigung München". Der Besuch einer Ausstellung mit islamischer Kunst in München im Jahr 1910 regt Macke zur Darstellung orientalischer Motive in Gemälden und auf Wandbehängen an. Ab 1911 lebt er in Bonn. 

1911/12 gehört August Macke der Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" an und nimmt an dessen beiden Ausstellungen teil. 1912 beteiligt er sich – sowohl künstlerisch als auch organisatorisch – an der "Sonderbund"-Ausstellung in Köln. Im selben Jahr findet seine vierte Reise nach Paris statt, diesmal in Begleitung von Franz Marc. Sie besuchen Robert Delaunay in seinem Atelier. 1913 zieht Macke nach Hilterfingen am Thuner See. 1914 findet die wichtige Tunis-Reise gemeinsam mit Louis Moilliet und Paul Klee statt. Noch im selben Jahr fällt Macke als Soldat im ersten Weltkrieg. Trotz seines kurzen Lebens hat August Macke ein beträchtliches Werk von ungeheurer Kraft und Qualität geschaffen. Macke ist in erster Linie ein großer Kolorist, der in seinen Gemälden und Aquarellen eine bunte und heitere Welt erstehen lässt. Von einer anfänglich impressionistischen Malweise ausgehend nimmt August Macke auch Elemente des Futurismus und Kubismus auf. Durch die Kenntnis der orphistischen Malerei von Robert Delaunay erfolgt eine Klärung und zunehmende Vereinfachung der Formen. August Macke malt Porträts, Landschaften, Stillleben, Akte sowie Figurenbilder mit wiederkehrender Thematik, seine Bilder zeigen Spaziergänger unter Bäumen, in Anlagen, im Zoo, Frauen vor Schaufenstern, Modegeschäften und Hutläden.

August Macke gilt als einer der bedeutendsten Künstler des deutschen Expressionismus. August Macke stirbt am 26.9.1914 bei Perthe-les-Hurlus in der Champagne.

 

MUSEEN

  • Suermondt Ludwig Museum Aachen
  • Museum Frieder Burda, Baden-Baden
  • Kunstmuseum Bonn
  • Kunsthalle Bremen
  • Kolumba, Köln
  • Museum Ludwig, Köln
  • HLMD – Hessisches Landesmuseum Darmstadt
  • Lehmbruck Museum, Duisburg
  • K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Duesseldorf
  • Kunsthalle in Emden
  • Museum Folkwang Essen
  • Museum für Neue Kunst, Freiburg
  • Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
  • Gustav-Lübecke-Museum, Hamm
  • Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
  • Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen
  • Kunstmuseum Mühlheim an der Ruhr, Mühlheim/Ruhr
  • LWL – Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster
  • Clemens-Sels-Museum, Neuss
  • Märkisches Museum Witten
  • Von der Heydt Museum, Wuppertal
  • Kunstmuseum Basel, Schweiz
  • Kunsthaus Zug, Schweiz
  • Albertina, Wien
  • Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid, Spanien
  • Courtauld Institute of Art, London, England
  • The Detroit Institute of Arts, Detroit, USA
  • Los Angeles County Museum of Art - LACMA, Los Angeles, USA
  • Saint Louis Art Museum, Saint Louis, USA

 

AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)

  • August Macke. Handzeichnungen und Aquarelle, Kunsthalle Bremen 1964/65, Kat.-Nr. 292.
  • August Macke 1887-1914. Aquarelle und Zeichnungen, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster; Städtisches Kunstmuseum, Bonn; Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld 1976/77, Kat.-Nr. 289, Abb. S. 224.
  • Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster; Städtisches Kunstmuseum Bonn, 1982/83, Kat.-Nr. 117, Abb. S. 242.
  • August Macke zum 100. Geburtstag, Galerie Utermann, Dortmund 1986, Kat.-Nr. 47 (mit Farbabb.).
  • August und Elisabeth Macke - Der Maler und die Managerin, Münster, 2021

 

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