Das zweite Klavierkonzert steht für Rachmaninows Befreiung von einer mehrjährigen, von Misserfolgen gepflasterten Krise. Erst auf Suggestion eines Psychiaters, der ihm prophezeite, er werde großartige Musik schreiben, machte sich Rachmaninow wieder ans Werk und landete seinen bis dahin größten Wurf. Obwohl der Klavierpart höchste technische Fertigkeiten abverlangt, schien der Komponist andere Ziele zu verfolgen als ein virtuoses Paradestück zu zelebrieren, da sich der Klavierpart über lange Strecken begleitend an das Orchester anschmiegt, um wohl dosiert, aber mit mächtiger Geste immer wieder aufzutrumpfen. Byron Janis, dessen souveränes Spiel der Rachmaninow-Literatur ganze Pianisten-Generationen beeinflusste, setzt auch in dieser Einspielung Maßstäbe, die unbändige Kraft und behagliche Gelassenheit in sich vereinen. Er schwelgt im spätromantischen Rausch der Harmonien, brilliert mit sauber herausgeputzten Binnenstrukturen und lässt in der wuchtigen Thematik die Muskeln spielen. Glanzvoll auch der emotionale Mittelsatz, in dem Janis das Wechselspiel aus Leidenschaft und Träumerei mit den weit um sich greifenden Akkorden und abgedunkelten Klängen auskostet..
Aufnahme: April 1960 im Northrop Memorial Auditorium, Minnesota, USA, von C.R. Fine und Robert Eberenz
Produktion: Wilma Cozart-Fine und Harold Lawrence
Piano Concerto No. 2
Prelude in E flat major Op. 23
and Prelude in C sharp minor Op. 3
Byron Janis
Minneapolis Symphony Orchestra
Antal Dorati