Tüllspitze




Wer anfängt sich mit der Tüllspitze zu beschäftigen wir bald bemerken, dass es eine Vielzahl von verschiedenen Arbeitsmethoden gibt. Gemeinsam ist eigentlich nur der Grund, der mit offener Nadel gearbeitet wird und der Konturfaden.

Tüllspitze gibt es in sehr vielen Ländern. Sehr bekannt ist die
- Tonderaner Spitze (Dänemark)
- Bucks Point (England)
- Bayeux (Frankreich)
Aber auch Bevern, Rijelse und Lille (Belgien) haben wunderschöne und viele Tüllspitzen. Chantilly und Blonde sind ebenfalls in die Familie der Tüllspitze einzuordnen.

In Spanien, Griechenland, Italien, Schweden und in der Schweiz werden ebenfalls Tüllspitzen gearbeitet. Oft unterscheiden sie sich nur in Kleinigkeiten. Für das Einlegen des Konturfadens und das Arbeiten des Pikots gibt es in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Methoden.

Die Motive bestehen aus Blumen, Blättern und Ornamenten. Es gibt z.B. in den Tonderaner Spitzen ein oft gebrauchtes Motov: die sog. Vadstena Rose.
Als weiterer Grund wird der Rosengrund mit zusätzlichen Drehungen verwendet. In der Tonderaner Spitze kommen dann noch oft das Tonderaner Loch oder Kopenhagener Hull vor. Zu den zwei Paaren im Rosengrund kommt noch ein drittes Paar dazu. Dieses wird mit einem zusätzlichen Halbschlag mit Drehung als Dreierverbindung gearbeitet. Im Tüllgrund selbst werden quadratische Formschläge eingearbeitet.

Auch für den Außenrand gibt es mehrere Möglichkeiten. Oft wird die Tonderaner Zunge angewendet. Die aus der Spitze herauslaufenden Paare werden vom Außenbogen aufgefangen und bei Bedarf nach innen wieder abgegeben.

Die Garnstärke der Tüllspitze variiert zwischen mittlerem Leinengarn und 260'er Baumwollgarn.

Gezeichnet wird die Tüllspitze auf einem besonderen Raster. Der Grund ist nicht quadratisch wie bei der Torchonspitze, sondern in der Breite um einen halben Abstand größer.


MK_57

Klöppelbrief MK 57


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